"Gefechtsdienst im Frieden"
Das Grenzregime der DDR 1945 - 1990
Peter Joachim Lapp
Dies Nirgends in Europa war im vergangenen Jahrhundert eine Grenze so hermetisch abgeriegelt wie die zwischen den beiden deutschen Staaten. An den 1 387 Kilometer langen Grenzstreifen hatte die DDR-Führung seit Beginn der 60er Jahre ein immer engmaschigeres Netz aus Sperren und Überwachungssystemen errichten lassen. Bis Anfang der 70er wurde der Ausbau der Grenzsicherungsanlagen Schritt für Schritt vorangetrieben. Mit Beginn der achtziger Jahre gingen vom SED-Generalsekretär Impulse für einschneidende Veränderungen am DDR- Grenzsystem aus. Die totale Sicherheit vor Grenzdurchbrüchen sollte mit einem Verzicht auf den Schusswaffengebrauch, auf Minen und auf die Anlage SM 70 verbunden werden. Erstmals wird hier eine umfassende Darstellung der Entwicklung der Grenztruppen, der Grenzsicherung und der Grenzsicherungsanlagen zwischen 1961 und 1989 vorgelegt. Dem Autor ist es gelungen, alle einschlägigen Archivbestände, einschließlich der der MfS-Hauptabteilung I, auszuwerten.
Karl Die Buch führt aus westlicher Sicht alle Grenzsicherungsmaßnahmen der sowjetischen Besatzungszone und dann der DDR auf. Im Mittelpunkt stehen die Praktiken, der Alltag an der "innerdeutschen Grenze". Leider wird hier bei den Zahlenquellen auch die "Arbeitsgemeinschaft 13. August" benutzt. Diese Angaben sind anzuzweifeln und halten einer sachlichen Prüfung nicht stand. Auch andere im Buch angegebenen Quellen sind zu hinterfragen
Ein faktenreiches Buch, aber auch mit vielen Aussagen, die einer gründlichen, sachlichen Bewertung bedürfen.
Bernard & Graefe Verlag
ISBN 3 - 7637 - 5992 - 1