Wilfried Stern "Die Sache mit der Immunität"
Der engagierte Zeitzeuge W. Stern unternimmt einen Exkurs durch die deutsche
Parlamentsgeschichte. Dabei geht er der Frage nach, welchen Sinn die Immunität der Abgeordneten
besitzt.
Sie schützt diese weder vor Irrtümern noch Fehlern, als politisches Instrument ist es allenfalls tauglich
um Abgeordnete in die Schranken zu weisen, wenn sie die Gesetze verletzten.
Wenn sie jedoch kollektiv Recht und Gesetz mit Füssen traten, etwa in der Nazidiktatur, blieb es ohne
Konsequenzen.
Insofern ist der Status eine merkwürdige Sache und darum fraglich, ob er auch Ausdruck von Demokratie
und Rechtsstaatlichkeit ist.
Ursprünglich sollte er dazu dienen, die Unabhängigkeit des Parlamentariers und damit des Parlament
zu sichern.
Doch wann waren jemals Abgeordnete frei und einzig ihrem Gewissen verpflichtet?
Niemand, kein System, existiert ohne Ideologie und den daraus resultierenden Konsequenzen, auch
wenn das in Abrede gestellt wird.
Allenfalls regieren Sachzwänge und Lobbyisten. Da ist immer auf alle Immunität gehustet.
Zum Autor:
Wolfgang Stern, Jahrgang 1939, u.a. jüngster Tischlermeister der DDR, Soldat bei den Grenztruppen,
Mitglied der NDPD, Volkskammermitglied. Nach Herstellung der staatlichen Einheit denunziert,
antisemitisch angepöbelt und von westdeutschen Landsleuten über den Tisch gezogen.
Verlag am Park, 10117 Berlin, Markgrafenstraße 36
ISBN: 978-3945187-68-5
180 Seiten, Preis: 14,99 Euro