Oberstleutnant a. D. Günter Ganßauge

 

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde, werte Gäste,

 

zu unserem heutigen Treffen heißt es: Der Kampf geht weiter!

Was können wir, was müssen wir tun?

 

Nehmen wir das Problem der Grenzen. Zu unserer Zeit waren sichere Grenzen eine Garantie

für den Frieden.

Heute verlangen EU und Nato Grenzsicherung bis zur Abschottung ihrer Grenzen.

Gleichzeitig missachten sie die Grenzen souveräner Staaten bis zur Führung von Angriffskriegen.

Zur militärischen Aggressivität kommt die Ökonomische.

Freihandelszone und andere Formen führen nicht zum gegenseitigen Vorteil. Immer mehr Menschen

verlieren die Lebensgrundlage und sehen den Ausweg nur noch in Flucht in reichere Länder.

Diese Politik entwurzelt nicht nur Millionen von Menschen ( weit über 60 Millionen ), sondern kostet

auch viele tausenden Menschen das Leben.

Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration und des Flüchtingshilfwerkes ertranken

im Jahr 2016 etwa 5000 Menschen im Mittelmeer.

Wie viele starben auf dem Weg zum Mittelmeer, wie viele wurden Opfer von Terrorbanden - die Zahl ist

also viel höher!

Das aller wird von unseren Politikern als nicht zu ändern hingenommen. Wenn von Ursachen bekämpfen

die Rede ist, geht es vor allem gegen die Schleuser.

 

Papst Franziskus 2016: "... dies Menschenmassen wurden durch ein ungerechtes sozialökonomisches

System und kriegerische Koflikte verbannt, die sie nicht angestrebt hatten. Nicht jene, die heute die

schmerzhafte Entwurzelung aus ihrem heimatlichen Boden erleiden haben das verursacht, sondern viele

von denen, die sich weigern, sie zu empfangen."

 

Wir sollten auch immer und überall die Ursachen für das Flüchtlingselend benennen. Übrigens erinnere ich

mich noch gut der Zeiten, wo Schleuser in der BRD und Westberlin als ehrenwerte Leute anerkannt waren.

 

Einige Worte zum Senatsbeschluss - mit den Linken " Aufarbeitung des DDR - Unrechts".

 

Es geht nicht um Aufarbeitung. Es geht immer noch um die Delegitimierung der DDR. Und da sind Lügen,

Halbwahrheiten und Weglassen von Tatsachen das Repertoire.

So sucht man in den Geschichtsdarstellungen der BRD vergebens, wer welche Reparationen bis wann

gezahlt hat - um nur ein Beispiel zu nennen.

Wenn Aufarbeitung, dann sollten die, die ständig von der Wiedervereinigung reden, die deutsche

Geschichte aufarbeiten.

Die Entwicklung von BRD und DDR waren immer in der  Politik von West und Ost eingebunden und mehr

oder weniger ein Agieren und Reagieren.

 

Aber wer von den heutigen Politikern ist denn an der Wahrheit interessiert?

Es darf nie wieder einen Versuch wie die DDR geben. Das ist die Aufgabe.

 

Gegen diese Politik müssen wir kämpfen. Wir müssen hingegen und als Zeitzeugen auftreten.

Soll doch einer dieser Agitatoren versuchen, meine Argumente zu entkräften. Wer war dabei?

Er oder ich?

Es gehört sicher etwas Mut dazu, aber wenn jeder etwas tut, wird es unüberhörbar. Gemeinsam

sind wir stark!

Ein Beispiel , wie es lohnt, jeden Hinweis ernst zu nehmen und auf einzelne zu reagieren. Über

Freunde aus Chemnitz kam eine Anfrage aus Hamburg zur GRH. Ich übernahm die Beantwortung.

Es gab bisher zwei Telefongespräche und einen Briefwechsel. Weiter werden wir wahrscheinlich

per  Internet kommunizieren und uns, wenn alles klar geht, 2018 in Berlin treffen.

 

Da das Einverständnis vorliegt, hier der wesentliche Teil des Antwortbriefes:

" Ich bedanke mich für die umgehende Zusendung Ihrer zeitgeschichtlichen Dokumente und Informationen

als wichtige Gegenschriften zu den offiziellen Darstellungen über die damaligen Abläufe und

Geschehnisse an der Grenze zwischen den deutschen Staaten.

Persönlich habe ich mir  beim Lesen dieser Schriften einen realistischen Blick auf den größeren

Zusammenhang der damaligen und auch der heutigen Zeit machen können. und natürlich bin ich

entsetzt über diese Morde und Gewalttaten, die z.T. nicht gesühnt worden sind und keine öffentlichen

Kränze und Hinweistafeln zu Ehrung derOpfer der anderen Seite bzw. der Grenztruppen der alten DDR.

Diese Vorgänge zeigen mir die Bedeutung Ihrer Arbeit und auch das  Zusammentreffen der Angehörigen

der früheren Grenztruppen ist in diesem Sinne wichtig.

Danke auch für die Einladung zum 32. Treffen der Grenztruppen. Leider kann ich aber daran nicht

teilnehmen. Ich bitte um Verständnis. Ich möchte mir erlauben, Ihre Schriften im interessierten

Bekanntenkreis gezielt weiter zu geben und sie als Gesprächsgrundlage zu Thema Grenztruppen zu nehmen...

 

Frage am Rande: im letzen Jahr hatte ich auf der Friedensfahrt " Berlin-Moskau " einen

Veteranenkreis ehemaliger sowjetischer Soldaten, die in der DDR stationiert waren

( meist wohl Offiziere ) kennengelernt. Es besteht von deren Seite das große Interesse zu guten

Kontakten nach Deutschland. Bei Interesse Ihrerseits wenden Sie sich doch bitte an

Rainer Rothfuss ( s. Internet ), einen der Organisatoren der damaligen und diesjährigen Friedensfahrt.

Alles Gute für Sie und Ihre Ehemaligen. Mit besten Gruß von der Elbe - Hans Pahl".

 

Liebe Genossen und Freunde, ich war beim Fackelzug zur Gründung der DDR dabei und habe aktiv am

Aufbau der DDR und ihrer Verteidigung mitgewirkt. Ich nehme nicht kampflos hin, wie die DDR

und damit unsere Lebensleistung herabgewürdigt wird.

Mein Kampf geht weiter. Für unseren gemeinsamen Kampf wünsch ich Euch Kraft und Gesundheit.

 

Ich danke für Eure Aufmersamkeit.

 

Günter Ganßauge