Grußwort

 

             des Vorsitzenden der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung

                                                in der Bundesrepublik Deutschland

                                                   

                                                       Rechtsanwalt Hans Bauer

                 

                       zum X. Nationalkongress  des Klubs der tschechischen Grenzgebiete (KCP)

                                        am 30.6./1.7 2018 in Žďár nad Sázavou

 

 

Sehr geehrter Genosse Präsident Dr. Rudolf Peltan

liebe tschechischen Freunde!

Genossinnen und Genossen,

Verehrte Teilnehmer dieses Kongresses!

 

In enger Verbundenheit übermittle ich den Teilnehmern dieses Kongresses herzliche Grüße der deutschen

Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung. Für uns ist das Zusammentreffen mit dem

KCP immer ein erhebendes und ermutigendes Erlebnis. Ist es doch Ausdruck eines internationalistischen

Bündnisses, das wir in dieser Zeit besonders benötigen.

Verehrte Anwesende!

Revanchistische und reaktionäre Kreise bestimmen heute in Europa die Politik. Viele Staaten marschieren

nach rechts. Die EU rüstet auf und ist maßgeblich an imperialistischen Kriegen beteiligt. Die USA verletzen

permanent das Völkerrecht und sind unberechenbar. Noch nie war nach dem II. Weltkrieg die Welt so

unsicher und die Gefahr eines Weltbrandes größer als gegenwärtig.

.
Besonders gefährlich sind die NATO-Truppen an Russlands Grenzen.


Russland hat Europa maßgeblich vom Faschismus befreit. 27.Millionen Tote und ein weitgehend zerstörtes

Land waren der Zoll für diese historische Tat. Es ist perfide, ausgerechnet den leidgeprüften Völkern

Russlands aggressive und interventionistische Absichten zu unterstellen.


Dass Deutschland an vorderster Front in neuer Feindschaft gegen Russland steht, empört uns Deutsche

besonders. Wir wissen uns dabei in Übereinstimmung mit sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern unseres

Landes, die wirtschaftliche Sanktionen wie auch militärische Drohungen gegen Russland verurteilen.

und die freundschaftliche Beziehungen zu Russland wünschen. In mehreren Erklärungen hat meine

Organisation - wie viele Demokraten, Sozialisten und Kommunisten - "Hände weg von Russland" gefordert.


Liebe Freunde und Genossen!

Die GRH beging im Mai dieses Jahres ihren 25. Jahrestag der Gründung.Unsere Organisation vertritt

und verteidigt seit einem Vierteljahrhundert die Interessen von Bürgern, die wegen ihrer sozialistischen

Überzeugung für die DDR Verantwortung getragen haben und deshalb verfolgt, ausgegrenzt und

diskriminiert werden.

Dazu zählen insbesondere auch Angehörige der Grenztruppen. Sie haben ebenso wie

tschechoslowakische Grenzschützer über Jahrzehnte an einer heißen Grenze im Kalten Krieg den

Frieden gesichert.

Das verbindet uns in besonderer Weise.

 

Liebe Teilnehmer des Kongresses!

Aus der historischen Verantwortung unserer beiden Staaten, der DDR und der CSSR, heraus, werden wir

unser Bündnis weiter pflegen und festigen. Wir werden auch künftig zusammen stehen im Kampf für

Frieden, historische Wahrheit und für eine fortschrittliche und gerechte Gesellschaft.


Ihnen allen wünsche ich namens unserer Delegation Gesundheit und Optimismus sowie Ihnen und Ihren

Familien alles Gute.

 

Lieber Genosse JUDr. Gustav Janacek,
Lieber Genosse JUDr. Rudolph Peltan,
Lieber Genosse JUDr. Milan Richter,
Lieber Genosse Jan Bada,
Liebe Genossinnen und Genossen des KCP.

Nach Auswertung des X. Nationalkongresses im Vorstand der GRH möchten wir uns noch einmal herzlich bedanken für die großartige Gastfreundschaft, die inhaltlichen Anregungen und die

freundschaftlichen Begegnungen.

Der Vorstand der GRH hat unserem Bericht über unsere Teilnahme zugestimmt. Im Ergebnis haben wir folgenden Beschluss gefasst, den wir in Deutschland veröffentlichen werden und Euch

ebenfalls zur Veröffentlichung zur Kenntnis geben.

 

Gegen Geschichtsfälschung und Revanchismus


Die GRH unterstützt die Erklärung des X. Nationalkongresses des Klubs der tschechischen Grenzgebiete (KCP) vom 01. 07. 2018.


Die Feststellungen der Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland in einer Rede am 20. 06. 2018, für die "Vertreibung" der Deutschen nach dem Ende des II.

Weltkrieges aus der CSR habe "weder moralisches noch politisches Recht existiert", ist eine ungeheuerliche Geschichtsfälschung und stellt historische Tatsachen

auf den Kopf. Tatsächlich war die Aussiedlung der sogenannten Sudetendeutschen, die mehrheitlich die Politik des deutschen Faschismus unterstützten,

völkerrechtlich legitimiert. Die Umsetzung des Völkerrechts, insbesondere des Potsdamer Abkommens, erfolgte durch Verfassungsakte der CSR.


Seit Jahrzehnten betreiben Landsmannschaften in der BRD, toleriert von den jeweiligen Regierungen, eine Politik des Revanchismus, indem sie die

Nachkriegsordnung in Frage stellen bzw. sogar rückgängig machen wollen. Auch die nächsten Generationen, die Nachkommen, haben im vereinten Deutschland

diese Aktivitäten und Absichten nicht verändert. Unter dem Anschein der Versöhnung fordern sie die Aufhebung der Verfassungsdekrete des damaligen

Präsidenten der CSR Dr. Edward Benes.


Die GRH steht fest an der Seite ihrer tschechischen Freunde. Sie verurteilt jegliche Versuche, die völkerrechtlichen Abkommen und die auf ihrer Grundlage

geschaffenen Tatsachen zu revidieren.


Vorstand der GRH


Berlin, am 07. 08. 2018